Forschung an der ZU
Die Forschungslandschaft der ZU basiert auf Forschungs-schwerpunkten
und -themen, die sich über viele Jahre erfolgreich entwickelt und inzwischen
größtenteils etabliert haben. Dazu gehören insbesondere Forschungen zu
- Familienunternehmen,
- Entscheidungsfindung,
- Finanzsystemen,
- Kulturproduktion,
- Führung, Innovation,
- Globalisierung,
- Digitalisierung,
- Konsum- und Verbraucherverhalten,
- Medien,
- Mobilität,
- Nachhaltigkeit,
- Politische Institutionen und
- Politische
Willensbildung
- sowie Verwaltung 4.0 und Public Management.
Als Institution, die sich ihrer
gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, richtet die ZU ein besonderes
Augenmerk auf zwei fundamentale gesellschaftliche Transformationen, die
zugleich als zentrale Rahmenbedingungen nahezu jeder wirtschafts-, sozial- und
geisteswissenschaftlichen Forschung zu betrachten sind:
Einerseits geht es um die Auseinandersetzung mit den Folgen des dynamischen Prozesses der Globalisierung und andererseits um eine Beschäftigung mit den Auswirkungen der alle Lebens- und Alltagsbereiche durchdringenden Digitalisierung. Im Rahmen ihrer Forschung möchte die ZU Verantwortung für den gesellschaftlichen Umgang mit diesen zentralen Themen übernehmen.
Forschungscluster
Vor diesem Hintergrund werden
seit 2019 vier Forschungscluster in besonderer Weise mit Personal- und
Sachmitteln gefördert.
Diese Cluster stellen die zentralen Forschungsschwerpunkte der ZU dar:
1. Governance globaler Kooperationsnetzwerke
- Das Forschungscluster beschäftigt sich mit transnationalen Netzwerken und ihrer Rolle in innovativen Prozessen in Wirtschaft und Politik. Zentrales Ziel ist dabei, die Funktionsweise solche Netzwerke besser zu verstehen.
- Konkrete Fragestellungen beziehen sich insbesondere auf den Einfluss und die Regulierung transnationaler Netzwerke (epistemische Netzwerke, professionelle Netzwerke, advocacy networks etc.), die Interaktion transnationaler Netzwerke mit intergovernmentalen Organisationen, die Innovationsfähigkeit transnationaler Netzwerke sowie die (demokratische) Legitimität und Rechenschaftspflichtigkeit transnationaler Netzwerke als Mittel globaler Kooperation im Kontext der Sustainable Development Goals (SDG’s).
Sprecherin des Forschungsclusters
Zimmermann, Lisbeth Prof Dr
2. Entscheidungsforschung
- Ziel dieses Forschungsclusters ist die Untersuchung des Ablaufs von individuellen und kollektiven Entscheidungsprozessen sowie der Einfluss von Informationsverarbeitung und institutionellen Rahmenbedingungen auf Entscheidungsergebnisse. Darauf aufbauend sollen Interventionen zur Förderung rationaler Entscheidungen und gesellschaftlich akzeptabler kollektiver Entscheidungsprozesse erarbeitet werden. Entscheidungsprozesse werden dabei unter den Gesichtspunkten unterschiedlicher Disziplinen (Konsumentenforschung, kognitiver Psychologie, Politikwissenschaft und Verhaltensökonomie) mit unterschiedlichen empirischen Methoden (EEG, Eyetracking, NIRS, Labor/Feld-Experimente, repräsentative Umfragen, statistische Analyse von prozessproduzierten Daten und Verhaltensspuren) untersucht.
- Konkrete Fragestellungen beziehen sich insbesondere auf folgende Aspekte: automatische und kontrollierte Entscheidungsprozesse, Motivation und monetäre Anreize sowie deren Einfluss auf Entscheidungen in sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontexten, ethische Entscheidungen im Bereich Wirtschaft und Finance und die Entwicklung von (digitalen) Tools zur Förderung von psychologisch-ethischen Kompetenzen, Determinanten von Korruption und Kooperation, Konsumentenentscheidungen, der Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen auf (politische) Entscheidungen.
Sprecherin des Forschungsclusters
Achtziger, Anja Prof Dr
3. Arts Production and Cultural Policy in Transformation (ACPT)
- Das Forschungscluster "Arts Production and Cultural Policy in Transformation (ACPT)" beschäftigt sich mit der Analyse der wichtigsten Veränderungen im kulturellen Feld von der Makro- bis zur Mikroebene. Aufgrund seiner Orientierung an realen Problemen und Fragestellungen ist das Forschungscluster interdisziplinär ausgerichtet. Konkrete Fragestellungen beziehen sich insbesondere auf die Transformation folgender Felder: Zuschauer- und Zuhörerschaften, Kunstpraktiken und Formate des Ausstellens und Inszenierens, sowie Kulturpolitiken inklusive der Transformation von Institutionen und der Entstehung und Wirkung kulturpolitischer Diskurse.
- Das Cluster umfasst aktuell unter anderem das internationale, mehrjährige Forschungsprojekt „ECR – Experimental Concert Research“(VolkswagenStiftung, Offen für Außergewöhnliches) sowie das 2020 anlaufende Horizon 2020 ITN doctoral training netzwerk „FEINART. The Future of European Independent Art Spaces in a Period of Socially Engaged Art“. Die Lehrstühle „WÜRTH Chair of Cultural Production“, „Lehrstuhl für Allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaft“ und „Lehrstuhl für Kunsttheorie & Inszenatorische Praxis“ wirken beim Thema “Transformative Kulturproduktion“ zusammen. Zudem sind mehrere Promotionen sowie studentische Forschungsprojekte hier angesiedelt.
Sprecher des Forschungsclusters
Tröndle, Martin Prof Dr
4. Computational Social Science
- Das Forschungscluster beschäftigt sich mit der grundlegenden Frage, ob und wie sich die durch die Digitalisierung von Wirtschaft und Alltag zunehmend anfallenden Verhaltensspuren nutzen lassen, um ökonomisches und soziales Verhalten zu messen, zu modellieren und letztlich vorherzusagen. Verhaltensspuren sind dabei weit definiert, von Transaktions- und Konsumdaten über User-und App-Logs in digitalen Medien bis hin zu nutzergenerierten Inhalten in sozialen Medien.
- Konkrete Fragestellungen beziehen sich insbesondere auf die Analyse und die Vorhersage von Verhalten auf Basis von Datenspuren, die Modellierung und Simulation komplexer individueller oder sozialer Prozesse, die Analyse großer Datenmengen im Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie die Erhebung und Auswertung hochfrequenter und / oder komplexer Prozessdaten
Sprecher des Forschungsclusters
Elff, Martin Prof Dr
Diese interdisziplinär und teils fachbereichsübergreifend
ausgerichteten Forschungscluster stehen in unterschiedlicher Hinsicht für die
strategische Entwicklung der universitären Forschungslandschaft:
- Entscheidungsforschung
und Kulturproduktion sind an der ZU bereits seit vielen Jahren
etablierte Forschungsschwerpunkte, in deren Rahmen umfangreiche Drittmittel
eingeworben und ein hoher Forschungsoutput generiert worden sind. Ihre
Förderung im Rahmen der Forschungscluster baut das vorhandene Potenzial weiter
aus.
- Das Thema Governance globaler Kooperationsnetzwerke knüpft
ebenfalls an bestehende Forschungen an, die durch den 2018 eingerichteten
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen zusätzlich ausgebaut worden sind.
- Mit
dem Forschungscluster Computational Social Sciences wird an der ZU ein neuer Forschungsschwerpunkt
definiert, der das Forschungsprofil um die zunehmend an Bedeutung gewinnende
Digitalisierung ergänzt. Neu einzurichtende Professuren werden diesen Bereich
in den kommenden Jahren weiter stärken.
Zahlreiche weitere lehrstuhlbezogene Forschungsthemen sind in den
Fachbereichen verankert und Teil der fachbereichsspezifischen Strategien. Die
Rahmenbedingungen der Globalisierung und Digitalisierung spielen mit Blick auf
die gesellschaftliche Verantwortung von Forschung auch hier eine wichtige
Rolle. Für diese Forschungsthemen besteht bei entsprechender Leistung und
Präsenz die Möglichkeit, in den Rang eines Forschungsclusters aufzusteigen. Aktuell
betrifft dies beispielsweise das Forschungsthema Nachhaltigkeit, zu dem bereits
das European Center for Sustainability Research existiert, an dem mehrere
drittmittelgeförderte Verbundprojekte eingeworben, durchgeführt und erfolgreich
abgeschlossen wurden.
Sowohl in den Forschungsclustern
als auch darüber hinaus werden unterschiedliche Forschungsthemen vielfach im
Rahmen von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten bearbeitet – sowohl in
Einzel- als auch in Verbundprojekten, die insbesondere von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG), verschiedenen Bundesministerien, der Europäischen
Kommission sowie den größten wissenschaftsfördernden Stiftungen gefördert
werden.
Eine bedeutende Rolle spielen außerdem Forschungskooperationen, die von der individuellen Zusammenarbeit in Ko-Publikationen bis hin zu institutionellen Kooperationen mit Hochschulen aus dem In- und Ausland reichen.
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